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Neubau der Kläranlage in Remagen soll 131 Mio. Euro kosten

Leuchtturmprojekt im Wiederaufbau nimmt Fahrt auf

Die Verbandsversammlung des AZV hat in den letzten Sitzungen wichtige Beschlüsse gefasst. Wie Verbandsvorsteher Björn Ingendahl mitteilt, wurde u.a. die Bedarfsplanung für die neue Kläranlage in Remagen vorgestellt und einstimmig beschlossen. Ein besonderer Dank gilt den Vertretern der Mitgliedskommunen, die dieses Vorhaben konstruktiv unterstützen. „Alle ziehen gemeinsam an einem Strang“, so der Verbandsvorsteher.

Diese Anlage hat es lt. Martin Hoffmann (technischer Werkleiter) ökologisch „in sich“: In Remagen soll eine der oder sogar „die“ modernste Kläranlage von Deutschland entstehen. Neben hocheffizienter Reinigungstechnik (incl. 4. Reinigungsstufe zum Abbau von Mikroschadstoffen, Medikamenten usw.) liegt ein anderes Hauptaugenmerk auf dem Thema „klimaschonende Anlage“: Bei einem angenommenen Energieverbrauch von rund 4,1 Mio. kwh jährlich soll möglichst der gesamte Strom selbst erzeugt werden. Neben Photovoltaik, Biogas, Wasserkraft usw. soll auch das Thema „Wärme aus Abwasser“ genutzt werden. Auch künstliche Intelligenz zur optimalen Steuerung der technischen Anlagen wird zum Einsatz kommen. Außerdem soll die Anlage mit Blick auf die Belange des benachbarten Stadtteils Kripp möglichst emissionsarm gebaut und betrieben werden. Die geschätzten Baukosten der neuen Kläranlage betragen lt. Bernd Lischwé (kaufmännischer Werkleiter) die stolze Summe von rund 131 Mio. Euro. Eine anteilige Übernahme der Kosten erfolgt durch den Wiederaufbaufonds; Details dazu werden in den kommenden Wochen erwartet.

Stichwort Nachbarschaft

Der Standort der neuen Kläranlage wurde im hochwassersicheren Bereich auf dem Stadtgebiet von Remagen/ Kripp gewähltDie neue Kläranlage soll ihre Zufahrt von der B266 erhalten und hier ist eine Kooperation mit dem „neuen Nachbarn“, nämlich dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises (AWB) angedacht. Dieser plant an seinem dortigen Standort eine Modernisierung des Betriebshofes und in diesem Zuge sollen beiderseitige Synergieeffekte mit dem AZV geprüft werden. Unter anderem gehört dazu auch eine gemeinsame Zufahrt über die B266, was zu einer Entlastung des fließenden Verkehrs in der Kripper Ringofenstraße führen könnte. Hierüber werden die Gremien im weiteren Verlauf noch zu entscheiden haben.

Arbeiten liegen im Zeitplan

Die erforderlichen Ingenieurleistungen für die Planung der neuen Anlage sind aus wettbewerbsrechtlichen Gründen europaweit auszuschreiben. Auch hierzu gab die Verbandsversammlung den Startschuss und das Verfahren läuft bereits. Es wird erwartet, dass der Zuschlag plangemäß im Sommer 2024 erteilt werden kann. Verbandsvorsteher Björn Ingendahl teilt weiterhin mit, dass die neue Kläranlage auch vom Umweltministerium zu Recht als Leuchtturmprojekt des Wiederaufbaus bezeichnet wird. „Ich freue mich, dass diese Anlage mit der ersten Planungsstufe nunmehr ein „Gesicht“ hat und dass wir weiter im Zeitplan liegen. Der Neubau ist mit einer Planungs- und Bauzeit von fast 7 Jahren zwar ein Marathon, aber wir liegen sehr gut in der aktuellen Zwischenzeit.“

Fakten zur neuen Kläranlage des AZV in Remagen

– Planung von 2024-2025

– Bau von 2026-2030

– Anschließend Rückbau der alten Anlage an der Ahr in Sinzig

– Anlagenkapazität: 174.000 Einwohnerwerte

– Fläche rund 7 ha

Die Werkleitung und der Verbandsvorsteher vom Abwasserzweckverband unter Ahr auf dem Gelände der zukünftigen Kläranlage

(v.l.) Martin Hoffmann (techn. Werkleiter), Björn Ingendahl (Verbandsvorsteher), Bernd Lischwé (kaufm. Werkleiter)

Im Hintergrund: Die neue Windmess-Station auf dem Gelände der zukünftigen Kläranlage. Hiermit werden über ein Jahr lang Daten für ein Windgutachten gesammelt. Foto: AZV Untere Ahr

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